Donnerstag, 3. November 2016

Von Feldmoching zum Regatta-See und weiter nach Oberschleißheim

Ausgangspunkt unserer kleinen Wanderung ist der Bahnhof Feldmoching. Damit wir uns den Marsch entlang der laaaaaaaangen Josef-Frankl-Straße ersparen, können wir von dort ein Stück mit dem Bus fahren. Ideal wäre der 172 bis Grashofstraße, aber der fährt Sonntag nur einmal stündlich, also tut's auch der 173 der uns zwei Haltestellen weiter bringt, bis fast ans Ende der Straße.























Wir gehen vor bis zur Kreuzung und überqueren die Straße bei der Ampel.
Eigentlich würde der Weg jetzt einfach nach rechts führen, aber ich wollte noch kurz auf den Friedhof schauen.
























Wir gehen also links an der Kirche vorbei, durchqueren den älteren Teil des Friedhofs ...























... und betreten auf der anderen Straßenseite den 'richtigen' Friedhof, wo auch die Aussegnungshalle ist - und ganz wichtig, die Toiletten ;-)























Auf diesem Grundstück sind früher Hühner frei herumgelaufen und es gab ein kleines Gemüsegärtchen wie bei Oma. Inzwischen sind die Hühner hinten eingesperrt und das mit dem Gärtchen hat sich erledigt. Der Eigentümer hat weiters ein Schild aufgestellt, auf dem er erbost fragt, wer ihm da immer schimmliges Brot an den Zaun hängt, die Tiere würden daran sterben!
Und schon wieder hängt ein Sackl da ...























Nachdem wir nun einen kleinen Umweg zum Friedhof gemacht haben, müssen wir an der Straße vorn erst nach rechts um dann beim Motorradgeschäft wieder nach links in die Grashofstraße einzubiegen.























Zunächst stehen rechts und links noch Häuser ...























... dann wird die Gegend zunehmend unbebauter, wir kommen an einem Sonnenblumenfeld vorbei - aber natürlich drehen mir die Blumen den Rücken zu.























Rechts erscheint eine alte Lagerhalle, in die man offenbar Asylwerber einquartiert hat. Ein paar davon hocken vor dem Haus und spielen laute Musik ab. Allerdings sind es von hier nur mehr wenige Meter bis zur Autobahnunterführung, also geht der 'Musik'lärm direkt über in den Autolärm:























Nach der Unterführung folgen noch ein paar Häuser, auch hier steht wieder eins dieser alten Haltestellenhäuschen wie drüben am Schwarzhölzelweg. Vielleicht fuhr hier mal ein Schulbus oder so.
Nun zweigt sich der Weg, wir nehmen die Variante nach rechts.























Weil wir da nämlich an der kleinen Kapelle vorbeikommen.























Davor steht ein kleines Bankerl, auch drinnen ist es recht gemütlich, gar mit Sitzkissen auf den harten Holzbänken.























Leider finde ich im Internet so garkeine Info über diese Kapelle, weiß also absolut nichts, außer daß ich halt gern reingeh, obwohl sie keineswegs diese Ausstrahlung hat wie 'meine Kapelle' in Lehner, im Leutaschtal. Ist also wahrscheinlich noch relativ neu.

Wir marschieren weiter am herbstlich dekorierten Eisenhüttenweg ...























... lassen endlich die Häuser hinter uns ...























... und bis auf die Tatsache, daß rechts von uns in der Ferne immer noch die Autobahn lärmt, gibt es grad mal nix zum Meckern ;-)























Der Wald rückt näher ...























... und wir kommen an eine Brücke über den Würmkanal.


Wir überqueren die Bücke und folgen aber nun nicht mehr dem Eisenhüttenweg, der weiterhin gradaus bis zum Regattasee führt, weil dort jede Menge Radfahrer unterwegs sind. Mich nervt das.

Also wenden wir uns nach links, überqueren dieses pittoreske Brücklein ...

... und wandern lieber ...

... auf der anderen Seite des Bächleins weiter zum Regattasee.

Hier herbstet es heute wunderbar, ansonsten schaut's ein bissl aus wie am Ohrenweg, was natürlich auch draran liegt, daß der Weg genau parallel zum Ohrenweg geht, ebenfalls ein einem kleinen Flüßchen entlangführt, lediglich ca. 1 bis 2 Kilometer weiter rechts liegt.

Natürlich gibt es auch Radfahrer, die meinen sie müssen unbedingt hier langfahren, aber ok, it's a free country ...

Bei der nächsten Brücke linsen wir rüber auf den Radweg:

Nö, also das ist nicht schön, wir laufen lieber hier weiter.

Da vorne bei der nächsten Gabelung ...

... gehen wir gradaus weiter am Flüßchen entlang ...

... und hier wird es nun erst so RICHTIG schön!

Nach einer Weile kommt von links eine Straße her und wir laufen auf dieser weiter geradeaus, der Weg ist also wieder breiter.

Der Fluß ist nach wie vor neben uns ...

... und nun kommen wir zur allerletzten Brücke vor dem See.

Die Radler biegen nun alle rüber auf 'unseren' Weg denn siehe da ...

... die Einfahrt zum See liegt vor uns.

Und schön ist es da!

Bei der nächsten Gelegenheit biegen wir nach rechts ab ...

... überqueren eine Brücke ...

... und gehen gradaus auf die Kassahäuschen zu.

Wir biegen nach links und schaun erst einmal blöd, denn wo früher nur ein kleine Kiosk am Rande der Regattastrecke war, und fertig - da haben sie nun ein 'Beach Resort' hingebaut. Komplett mit Sandstrand und frage nicht.

War früher das eine oder andere Mal mit Gusti dagewesen, aber das ist schon ein paar Jahre her. Da war das alles nicht. Ein Holzturm stand einmal hier, den sich irgendwer dahingebaut hatte. Sonst nix.
Neben den Zuschauerbänken war ein kleiner Kiosk, Gusti hat ein Bier gekriegt, ich ein Eis, und da sind wir am Rand der Regattastrecke gesessen und haben zugeschaut wie ein paar Wahnwitzige Bungee-Jumping gemacht haben.

Aber nun ist der Betreiber wohl selbst wahnwitzig geworden und meint er muß ein Riesending aufziehen. Seit 1. Mai 13 gibt's das Resort, lese ich.

Was man so hört, sind die Sportplätze wohl ok, aber der neue, riesige Kiosk (links bestellt und zahlt man und rechts holt man sich dann das Essen ab) soll grausig sein, die Bedienung absolut unbrauchbar und das Essen unterirdisch.
Ja, so geht's wenn man am falschen Ende spart. Hättet ihr den alten Kiosk gelassen, der war in Ordnung wie er war. 

Nun halt stattdessen der 'Schocko'-Albtraum ...

Hier war früher der alte Kiosk mit ein paar Bierbänken davor ...

... da sind wir schön gesessen und haben runtergeschaut:

Wahrscheinlich gibt's das Bungee-Jumping auch nicht mehr. Aber gut, Ende Oktober darf man sowas nicht erwarten, da hupft keiner mehr ins Wasser.

Die Häusln waren abgesperrt, sie schauen auch nicht aus, als ob sie noch in Betrieb wären, aber einer Internet-Rezension glaube ich zu entnehmen, daß die nach wie vor noch so sind wie früher auch. Naja, immer noch besser als diese vollgeschissenen Dixi-Klos wie sie am See drüben stehen, mein ich alleweil.

Es ist immer irgendwie enttäuschend, wenn man nach längerer Zeit wieder einmal an einen Ort kommt, an dem man gerne war, an dem man sich wohlgefühlt hat, den man einfach mal wieder aufsuchen wollte ... und den man dann völlig verändert vorfindet. Zum Negativen verändert.
Nun im Spätherbst war ja kaum jemand hier, aber ich möcht nicht wissen wie es im Sommer ausschaut. Alles voller Leut, laute Musik, stinkiges Essen, och nee Leute, hat das sein müssen???

Also wieder zurück und rüber zu den Parkplätzen.

Dort bin ich erst ein bissl umeinandergeirrt, es ist halt doch schon ein Zeitl her daß ich das letzte Mal hier war. Wußte nur noch, daß vom Parkplatz aus ein kleiner Weg Richtung Oberschleißheim führt.
Ob es wohl der hier ist?


Äh nö, der führte mich wieder zurück zu der Brücke wo wir vorhin waren.
Also weiter.







Da muß doch irgendwo ... HA! Da ist der Wegweiser!

Und hier der kleine Weg der Richtung Oberschleißheim führt. Is doch ein bissl größer, als ich ihn in Erinnerung hab.

Ab hier kann man sich nicht mehr verlaufen, einfach dem Weg folgen.

Dieser führt leider erst einmal auf die Überführung über die Autobahn.

Wenn man zurückschaut sieht man, daß man normalerweise ganz einfach quer hätte rübergehen können. Wenn nicht diese g'schissene Autobahn wäre. Laut, stinkt und optisch der totale Supergau. Wenn ich mal König bin, dann kommen die alle weg. Dann kann alles schön zuwachsen, ach was wird das fein!

Also nix wie weg ...

An sich ist der Weg wunderhübsch. Wenn die Autobahn nicht wäre.

Weiter vorn umrunden wir das Lehr- und Versuchsgut der Tierärztlichen Fakultät der LMU.

Viele g'scheite Bücher im Fenster.

Wir folgen der Straße ein Stück entlang ...

... und biegen sodann nach rechts ab, Richtung Schloß.

Hatte die ganze Zeit im Hintergrund einen Bus stehen sehen, aber dachte das kann jetzt irgendwie nicht sein, die fahren doch Sonntags nicht.

Da seh ich diese Haltestelle:

Die ist mir auf meinen bisherigen Ausflügen hierher nie aufgefallen. Aber die Linie gibt es bereits länger. War ich wirklich schon SO lange nicht mehr hier? Krass.

Man kann hier, so man das möchte, mit dem Bus nach Garching fahren. Und von dort mit der U6 beispielsweise zur Arena, wenn Fußball ist.

Aus dem Haus, an dem man am Weg zur Haltestelle vorbeikommt, zwitschert und pfeift es wie im Tropenhaus - es handelt sich hierbei nämlich um eine Vogelklinik, und offenbar werden hier auch einige Exoten behandelt.

Wir marschieren weiter bis zur Straße vor ...

... und dann schauma blöd weil man nicht rüberkommt. Ich hasse das. Straßen auf denen ständig was fährt und man kommt nicht rüber.

Jetzt am Foto schaut sie leer aus, aber es ist ständig rechts oder links was angefahren gekommen.

Also bin ich nach rechts bis zu einer Stelle gegangen, wo in der Mitte so eine Insel ist, dann kann man eine Spur nach der anderen 'meistern'.
Dabei hab ich auch festgestellt, daß man den Umweg über die Vogelklinik garnicht machen muß, man hätte auch gleich die Sonnenstraße nehmen können.
Früher war das alles nicht ...

Blick zurück - die Sonnenstraße

Auf der anderen Straßenseite ist eine Tankstelle mit kleinem Lädchen, da hab ich mir zuerst einmal ein Eis gekauft. So. Nun war mir schon wieder wohler.


In diesem blauen Haus gibt es übrigens Pferdefutter. Fand ich irgendwie putzig. Dachte immer die fressen das Heu von der Wiese und Hafer und so.

Natürlich mußte in dem Moment der Schranken runtergehen und ich stand da mit meinem Eis in der prallen Sonne und durfte warten ... und warten ... und warten ...

Anhand der S-Bahnen kann man prima die Relativitätstheorie studieren. Wenn man mit der S-Bahn fahren möchte, hat man das Gefühl, die fährt relativ selten. Wenn man aber als Spaziergänger unterwegs ist und oft diese Bahnlinie kreuzt, dann hat man das Gefühl, es fährt relativ oft, also praktisch andauernd eine ...

Nachdem wir endlich weitergehen können, stehen wir bereits nach wenigen Schritten vor dem Hintereingang zu den Schlössern.

Wie ich noch dastehe und schaue, fährt plötzlich ein Mann in einem Kanu vorbei. Auf der Straße. Leider war ich viel zu langsam mit der Kamera, daher gibt es kein Bild. Es war kein Auto, auch kein Fahrrad, es war tatsächlich ein Kanu-ähnliches Gefährt, in dem er saß und fröhlich an mir vorbeibrauste. Sachen gibts.

Wir gehen durch das Tor ...

... befinden uns dann wohl im Wilhelmshof. 

Die Gebäude rechts und links schauen original alt aus, sind aber, wie ich lese, bereits im 18-ten Jahrhundert erneuert worden. Trotzdem alt.

Durch das Tor mit dem Uhrenturm kommen wir dann zum alten Schleißheimer Schloß.
In den Häusern wohnen übrigens echte Leute, ich sah einige Bewohner in der Sonne sitzen. Bissl wie in der Fuggerei in Augsburg, wo die Leute auch in altehrwürdigem Ambiente wohnen, aber es latschen halt ständig die Touristen durch. Wenigstens zahlen die Augsburger kaum Miete. Bezweifle, daß das hier auch der Fall ist.

Links sehen wir einen Brunnen für die Opfer der beiden Weltkriege. Also relativ neu erbaut.

Eigentlich wollte ich mich dann in den Anlagen zwischen dem alten und neuen Schloß ein bissl hinsetzen, aber nix. Die Bänke waren entweder in der Sonne, oder naß, oder direkt neben einer Wiese auf der lautstark Kinder tobten. Also weiter, was will man machen.

Mit einem Mal war ich total mies drauf, die Leute gingen mir ur am Nerv.

Eigentlich wollte ich dann um das neue Schloß rum und mich hinten wo hinsetzen, aber am Parkplatz vorn war auf einmal ALLES voller Leute, ich hab die totale Krise bekommen und wollte nur noch WEG.

Auf dem Foto sieht man jetzt eigentlich kaum Menschen ...

... aber gefühlt sind ganze Massen herangestürmt gekommen, auch mit den Autos. Bäh, das stinkt!

Wollte dann in die evangelische Kirche vor, dort kann man gut sitzen. Dachte ich mir.

Je nun, die Kirche war bald erreicht ...

... und das Innere war wunderschön wie immer, ich hab auch eine Kerze für Gusti angezündet ...

... und wollte dann einfach ein paar Minuten dasitzen und der schönen Musik lauschen.
ABER DA WAR KEINE SCHÖNE MUSIK!!!
Genau heute NICHT.
Irgendsoeine Idiotengruppe machte sich wichtig von wegen 'Wir sind die Krieger des Lichts' und das in Endlosschleife. Kaum waren sie fertig, ging es von vorne los.

Also wenn die Evangelen es nicht möchten, daß man sich in ihrer Kirche aufhält, dann sollen sie doch bitte einfach abschließen. Aber nicht in Dauerschleife eins der gräßlichsten Lieder abspielen das ihnen in die Finger kommen konnte. DAS IST FOLTER!

Mir hat es nun endgültig gelangt, ab zum Bahnhof und nach Hause.
War eindeutig nicht mein Tag.

Hier wie immer der Link zum Fotoalbum: